«Der Winterblues muss nicht behandelt werden». Ein Interview mit Dr. med. Joe Hättenschwiler. SonntagsZeitung. 14. Oktober 2018

14-10-2018

Der Psychiater Joe Hättenschwiler sagt, was eine Verstimmung von einer Depression unterscheidet und was man dagegen tun kann.

Die Tage werden kürzer, und die Unlust der Menschen wächst. Muss der sogenannte Winterblues behandelt werden? Nein, er ist normalerweise nicht behandlungsbedürftig. Der Winterblues ist eine vorübergehende leichte depressive Verstimmung, die sich durch Müdigkeit, Energiemangel und das Bedürfnis nach kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln zeigt. Bei etwa zwei Prozent der Menschen in Mitteleuropa kommt es allerdings zu einer sogenannten «saisonal abhängigen Depression» (SAD). Diese tritt regelmässig im Herbst und Winter auf, selten auch im Sommer. Dreimal mehr Frauen als Männer leiden übrigens darunter.

Zum Artikel